Da es im Reit- und Voltigierverein Butzbach e.V. keinen ausgebildeten Reittherapeuten gibt, aber die Pferde durch die Voltigierausbildung die besten
Voraussetzungen haben, entschied der Vorstand der Familie aber eine regelmäßige Führstunde anzubieten. Dies nahm die Familie mit großer Freude an und so begann Mikes Weg in dem Verein.
Er bekommt 1x wöchentlich eine ca. 30-Minütige Einzelführstunde. In dieser wird das Pferd, das mit Voltigierausrüstung ausgestattet ist, im Schritt, in
verschiedenen Bahnfiguren durch die Halle oder über den Reitplatz geführt und Mike versucht mit einfachen Gleichgewichtsübungen wie beispielsweise freihändiges Sitzen seine Muskeln anzuspannen und so
einen aufrechten Sitz zu erlangen.
Als Mike vor 2 Jahren mit den Stunden begann, konnte er kaum aufrecht sitzen, es fiel ihm schwer, den Kopf oben zu halten, die Armbewegung war deutlich
eingeschränkt, seine Beinmuskulatur war fest und die Führstunden mussten teilweise bereits nach 15-20 Minuten abgebrochen werden, da ihm die Kraft für mehr fehlte.
Nach 2 Jahren regelmäßiger Bewegung mit und auf dem Pferd sind die Fortschritte deutlich sichtbar. Er schafft mittlerweile bis zu 40 Minuten aufrecht, mit
relativ ruhigem Kopf, sitzend auf dem Pferd, die Beine hängen locker, er kann sie gezielt anziehen und ablegen. Mike schafft es fast selbstständig seinen Sitz auf dem Pferd zu korrigieren, wenn er
mal außermittig rutscht. Große Armbewegungen kann er umsetzen und auch die ein oder andere Trabrunde genießt er an seinen guten Tagen.
Seine Mutter, die ehrenamtliche Trainerin und der gesamte Vorstand sind beeindruckt von seinem Fortschritt und sind stolz auf die gut ausgebildeten
Pferde, die Mike so behutsam und geduldig über die Strecken tragen. Sie passen regelrecht auf ihn auf und machen sich bemerkbar, wenn sein Sitz sich ändert, oder sie es als „komisch“ empfinden.
Mike hat über die gesamte Zeit bereits auf mehreren Pferden Platz nehmen dürfen, begonnen mit unserem ehemaligen Voltigierpferd Rubinero Royal, über
unsere Schulpferde Donna, Rodrigo und Bolek, bis hin zu seinem momentanen Favoriten Miami.
Außergewöhnlich ist hierbei, dass selbst Pferde, die ihren Reiter gerne mal fordern oder sich im Normalzustand als „Hasenfuß“ darstellen, unter Mike
keinerlei Allüren zeigen. Sie passen regelrecht auf ihn auf. Da die Gesunderhaltung der Pferde derzeit viele Kosten verschlingt, ist der Verein für jede Unterstützung dankbar.
Eine große Herausforderung entwickelt sich durch den Wachstum und das damit steigende Gewicht des Kindes. Das Heraufheben auf das Pferd ist ein
kraftintensiver Akt. Hierfür sucht der Verein nach bezahlbaren Alternativen und freut sich über Ideen und/oder Anregungen.
Der Vorstand freut sich über die weitere Entwicklung von „ihrem“ Mike, und er und seine Mutter sind dankbar für diesen gemeinsamen Weg.